Fast 6 Jahre hat Shamall sich Zeit gelassen, um einen Nachfolger seines Erfolgsalbums »TURN OFF« (2013) inkl. »CONTINUATION« zu veröffentlichen.
Weshalb diese lange Zeit ohne Veröffentlichung? An Ideenreichtum hatte es dem Komponisten und Multiinstrumentalisten Norbert Krüler und seinen Mitstreitern Matthias Mehrtens und Anke Ullrich bestimmt nicht gemangelt. Für den selbstkritischen Künstler jedoch ist es auch nach annähernd 35 Jahren noch immer die größte Herausforderung, ein würdiges Nachfolgealbum zum jeweiligen Vorgänger zu schaffen, das den hohen Ansprüchen Krülers an seinen eigenen Werken standhält. Eines, wobei er selbst eine Gänsehaut bekommt. Hierbei weiß der Künstler, was er seinen langjährigen, treuen Fans schuldet: Eine musikalische Fortführung seiner bisherigen Alben in den Stilen von spacigem Neoprog, Hardrock, Progmetal und Artrock, die er zwar mit neuen Inspirationen anreichert, aber niemals dem Zeitgeist unterwirft und erst recht keine Ansammlung fixer, ausgeflippter Ideen.
Unter diesen Vorzeichen ist das neue Shamall-Doppelalbum »Schizophrenia« entstanden, welches es in der Tat in sich hat. Schon der Opener und Titelsong machen klar, was Sache ist: Gitarren und Gesang sind deutlich härter und bedrohlicher, zugleich aber auch gefühlvoller als die seiner Vorgänger. Sehr gut durchdachte Arrangements, die einen energiegeladenen Wechsel zwischen liebevoll einschmeichelnden, aber dennoch forderndem Gesang und unendlich verspielten Keyboard- und Gitarrensoli präsentieren, begleitet von atmosphärischen Sounds und dramatischen Klassikeinlagen. Hierbei wurde mancher Synthesizer durch Gitarre ersetzt, was keinesfalls bedeutet, dass Krüler nicht wieder leidenschaftlich die Tasten bearbeitet und ein denkwürdiges Solo nach dem anderen produziert. Neben harten Riffs und temporeichen Passagen sorgen fantastische atmosphärische Flächen für wohltuende Entspannung, bevor Gitarren, Drums und Synthesizer erneut Fahrt aufnehmen, bisweilen gekonnt begleitet von dezent eingewebten klassischen Orchestern. Kurz gesagt: Ein Hard-Rock-Prog-Pop-Balladen-Album aus einem Guss mit eindrucksvoller Atmosphäre und bombastischem Sound. Und tatsächlich ist es auch eine Reise durch die unterschiedlichsten Musikrichtungen. Für Krüler so selbstverständlich als gäbe es kein Schubladendenken. Stammt er doch selbst aus einer Zeit, in der es nur zwei Schubladen gab: Gute oder beliebige Musik.
Seine langjährigen Mitstreiter - der Gitarrist Matthias Mehrtens und die mittlerweile auf dem dritten Album zu hörende Sängerin Anke Ullrich, die mit ihrer leidenschaftlichen Stimme sehr gut zu gefallen weiß und irgendwie an Kate Bush erinnert - helfen Krüler, seine persönliche Auffassung von Musik umzusetzen. Das Gitarrenspiel von Matthias Mehrtens gibt diesem Werk wieder eine ganz persönliche Note, zumal er hier in einigen Passagen doch ein wenig aggressiver und verspielter zu hören ist. Die vielen Wendungen und Facetten seiner Darbietung sowie die progmetallischen Riffs überraschen immer wieder und verleihen dem Gesamtwerk eine gewaltige Dynamik. Für die wunderschönen, eingängigen Melodien ist wie gewohnt Krüler zuständig – somit ist Gänsehaut bis unter die Fingernägel garantiert. Und natürlich ist auch dieses Album von Shamall mit seinen ungefähr 150 Minuten keine leichte Kost. Hat man sich aber erst einmal darauf eingelassen, garantiert es einen unstillbaren Suchtfaktor. Wie auch seine Vorgänger der letzten 15 Jahre beinhaltet das Doppelalbum »Schizophrenia« eine sozialkritische Message. Krüler beschäftigt sich mit der Ignoranz der menschlichen Spezies gegenüber den aktuellen sozialen und ökologischen Problemen - frei nach dem Motto: »Wir alle wissen doch eigentlich was falschläuft und tun einfach nichts« - und findet das schizophren. Es scheint, als wünsche er sich die Hippie-Zeiten der 70er zurück und scheint dabei an Che GueVara zu denken.
Um es kurz zu machen: Das Album besitzt eine Dynamik und eine Frische, die man nach fast 35 Jahren Shamall nicht erwartet hätte. Dem Künstler ist es hier gelungen, die verschiedensten Musikstile der letzten 50 Jahre mit der Moderne zusammenzuführen. Wenn man nun alle Shamall-Alben kennt und zusammenführt, kommt es einem vor, als würde man ein dickes Buch lesen, welches im weiteren Verlauf einfach immer spannender wird. »Schizophrenia« ist auf Fälle für Fans eine weitere Steigerung zu den Vorgängern.
Titelliste:
Part One:
1. Schizophrenia 18:55
2. Thoughts p.I 04:09
3. All the Answers 09:07
4. The Inconvenient Truth p.I 07:26
5. Frightened 02:43
6. On the Run 04:27
7. Foolin‘ Myself 04:45
8. Yearning Moments 06:20
9. Supernatural Dream 10:08
10. It Leads to Nothing 03:31
11. Thoughts p. II 05:38
Part Two:
1. World of Emotions 11:47
2. Meet me by the Water 03:53
3. Man in the Mirror 07:11
4. The Inconvenient Truth p.II 08:45
5. The Shape of Things to Come 08:34
6. We are all in the Same Boat 04:02
7. Voices from Yonder 07:16
8. Always Livin‘ in a Lie 04:57
9. Despair Grows to Anger 06:47
10. Eyes Of A Stranger 07:42
11. Happy but Unhappy 02:36
Mehr über Shamall [click here]
Weshalb diese lange Zeit ohne Veröffentlichung? An Ideenreichtum hatte es dem Komponisten und Multiinstrumentalisten Norbert Krüler und seinen Mitstreitern Matthias Mehrtens und Anke Ullrich bestimmt nicht gemangelt. Für den selbstkritischen Künstler jedoch ist es auch nach annähernd 35 Jahren noch immer die größte Herausforderung, ein würdiges Nachfolgealbum zum jeweiligen Vorgänger zu schaffen, das den hohen Ansprüchen Krülers an seinen eigenen Werken standhält. Eines, wobei er selbst eine Gänsehaut bekommt. Hierbei weiß der Künstler, was er seinen langjährigen, treuen Fans schuldet: Eine musikalische Fortführung seiner bisherigen Alben in den Stilen von spacigem Neoprog, Hardrock, Progmetal und Artrock, die er zwar mit neuen Inspirationen anreichert, aber niemals dem Zeitgeist unterwirft und erst recht keine Ansammlung fixer, ausgeflippter Ideen.
Unter diesen Vorzeichen ist das neue Shamall-Doppelalbum »Schizophrenia« entstanden, welches es in der Tat in sich hat. Schon der Opener und Titelsong machen klar, was Sache ist: Gitarren und Gesang sind deutlich härter und bedrohlicher, zugleich aber auch gefühlvoller als die seiner Vorgänger. Sehr gut durchdachte Arrangements, die einen energiegeladenen Wechsel zwischen liebevoll einschmeichelnden, aber dennoch forderndem Gesang und unendlich verspielten Keyboard- und Gitarrensoli präsentieren, begleitet von atmosphärischen Sounds und dramatischen Klassikeinlagen. Hierbei wurde mancher Synthesizer durch Gitarre ersetzt, was keinesfalls bedeutet, dass Krüler nicht wieder leidenschaftlich die Tasten bearbeitet und ein denkwürdiges Solo nach dem anderen produziert. Neben harten Riffs und temporeichen Passagen sorgen fantastische atmosphärische Flächen für wohltuende Entspannung, bevor Gitarren, Drums und Synthesizer erneut Fahrt aufnehmen, bisweilen gekonnt begleitet von dezent eingewebten klassischen Orchestern. Kurz gesagt: Ein Hard-Rock-Prog-Pop-Balladen-Album aus einem Guss mit eindrucksvoller Atmosphäre und bombastischem Sound. Und tatsächlich ist es auch eine Reise durch die unterschiedlichsten Musikrichtungen. Für Krüler so selbstverständlich als gäbe es kein Schubladendenken. Stammt er doch selbst aus einer Zeit, in der es nur zwei Schubladen gab: Gute oder beliebige Musik.
Seine langjährigen Mitstreiter - der Gitarrist Matthias Mehrtens und die mittlerweile auf dem dritten Album zu hörende Sängerin Anke Ullrich, die mit ihrer leidenschaftlichen Stimme sehr gut zu gefallen weiß und irgendwie an Kate Bush erinnert - helfen Krüler, seine persönliche Auffassung von Musik umzusetzen. Das Gitarrenspiel von Matthias Mehrtens gibt diesem Werk wieder eine ganz persönliche Note, zumal er hier in einigen Passagen doch ein wenig aggressiver und verspielter zu hören ist. Die vielen Wendungen und Facetten seiner Darbietung sowie die progmetallischen Riffs überraschen immer wieder und verleihen dem Gesamtwerk eine gewaltige Dynamik. Für die wunderschönen, eingängigen Melodien ist wie gewohnt Krüler zuständig – somit ist Gänsehaut bis unter die Fingernägel garantiert. Und natürlich ist auch dieses Album von Shamall mit seinen ungefähr 150 Minuten keine leichte Kost. Hat man sich aber erst einmal darauf eingelassen, garantiert es einen unstillbaren Suchtfaktor. Wie auch seine Vorgänger der letzten 15 Jahre beinhaltet das Doppelalbum »Schizophrenia« eine sozialkritische Message. Krüler beschäftigt sich mit der Ignoranz der menschlichen Spezies gegenüber den aktuellen sozialen und ökologischen Problemen - frei nach dem Motto: »Wir alle wissen doch eigentlich was falschläuft und tun einfach nichts« - und findet das schizophren. Es scheint, als wünsche er sich die Hippie-Zeiten der 70er zurück und scheint dabei an Che GueVara zu denken.
Um es kurz zu machen: Das Album besitzt eine Dynamik und eine Frische, die man nach fast 35 Jahren Shamall nicht erwartet hätte. Dem Künstler ist es hier gelungen, die verschiedensten Musikstile der letzten 50 Jahre mit der Moderne zusammenzuführen. Wenn man nun alle Shamall-Alben kennt und zusammenführt, kommt es einem vor, als würde man ein dickes Buch lesen, welches im weiteren Verlauf einfach immer spannender wird. »Schizophrenia« ist auf Fälle für Fans eine weitere Steigerung zu den Vorgängern.
Titelliste:
Part One:
1. Schizophrenia 18:55
2. Thoughts p.I 04:09
3. All the Answers 09:07
4. The Inconvenient Truth p.I 07:26
5. Frightened 02:43
6. On the Run 04:27
7. Foolin‘ Myself 04:45
8. Yearning Moments 06:20
9. Supernatural Dream 10:08
10. It Leads to Nothing 03:31
11. Thoughts p. II 05:38
Part Two:
1. World of Emotions 11:47
2. Meet me by the Water 03:53
3. Man in the Mirror 07:11
4. The Inconvenient Truth p.II 08:45
5. The Shape of Things to Come 08:34
6. We are all in the Same Boat 04:02
7. Voices from Yonder 07:16
8. Always Livin‘ in a Lie 04:57
9. Despair Grows to Anger 06:47
10. Eyes Of A Stranger 07:42
11. Happy but Unhappy 02:36
Mehr über Shamall [click here]
Wir informieren Sie gern darüber, falls der Preis dieses Artikels Ihrem Wunschpreis entspricht.
Artikel bewerten
Es liegen keine Bewertungen zu diesem Artikel vor.